Andere Länder haben andere Traditionen. Auch wenn uns manche davon fremdartig erscheinen und wir diese auf den ersten Blick nicht verstehen, steckt meist ein verhältnismäßig einfacher Sachverhalt dahinter. Eines dieser Mysterien klären wir heute auf. Es handelt sich dabei um die Zuordnung der Wochentage zu bestimmten Farben in Thailand. Die Auflösung finden wir in der im Land verwurzelten Mythologie. Im Falle Thailands ist die Kultur stark von der hinduistischen Mythologie beeinflusst, obwohl Thailand als buddhistische Gesellschaft bezeichnet werden kann. Grund dafür ist, dass die Hauptgeschichte das thailändische Nationalepos Ramakien auf dem Hindu-Epos Ramayana basiert und lediglich an thailändische Verhältnisse und Rahmenbedingungen angepasst wurde.
Die den einzelnen Tagen, beginnend mit dem Sonntag, zugeordneten Farben des thailändischen Farbkalenders sind rot, gelb, rosa, grün, orange, hellblau und violett. Wird man also beispielsweise an einem Mittwoch geboren, so ist die Geburtstagsfarbe die Farbe Grün. Genau aus diesem Grund tragen beispielsweise die Anhänger des thailändischen Königs Bhumipol die Farbe Gelb, um ihrem Oberhaupt die Ehre zu erweisen, denn der König wurde an einem Montag geboren. Und für Montag steht die Farbe Gelb.
Wenn Sie sich jetzt fragen, woher die Zuteilung der Farben stammt, dann sind Sie auf dem richtigen Weg. Dieser führt uns eben wieder zurück zur Mythologie und den darin enthaltenen Gottheiten. Jeder thailändische Wochentag hat seinen eigenen Schutzgott und die Wochentage selbst sind nach sieben Göttern benannt. Jeder dieser Götter ist neben einem Planeten, einem Element und einem Reittier eben auch eine Farbe zugeordnet.
Wan Athit bedeutet Sonntag in der thailändischen Sprache und ist abgeleitet von PhraAthit, einer Kurzform des Götternamens PhraSuriyathit. Sein Element ist das Feuer und ihm wird deshalb die rote Farbe zugesprochen. Der indische Gott Chandra wird in Thai zu Phra Chan. Erde ist sein Element und die gelbe Farbe soll dies ausdrücken. Der Montag heißt also dementsprechend Wan Chan.
Die rosa Haut des Gottes PhraAnghkan, ein Krieger von außerordentlicher Stärke, gibt dem Dienstag sowohl den Namen (Wan Angkhan) als eben auch die rosa Farbe. Die Haut von PhraPhut, dem Schutzgott der Händler, ist dagegen grün und sein Element ist das Wasser. Ergebnis ist der Tagesname Wan Phut und Grün als Farbe des Mittwochs.
Der Gott der Religion und Frömmigkeit PhraParuehat gibt dem Donnerstag seinen Namen und die orange Farbe, welche aus seinem Element Erde in Verbindung mit seinem goldenen Reittier abgeleitet ist. Abgelöst wird er freitags von Phra Suk, der für Reinheit und Frieden steht. Die hellblaue Farbe steht im dabei gut zu Gesicht. Wan Sao, der Samstag, beendet die Woche. Phra Sao, der namensgebende Gott hat glühend schwarze Augen. Dies begründet die violette Farbe des Samstags.
Nun, da das Geheimnis der Tagesfarben in Thailand kein wirkliches Geheimnis mehr ist, fällt es sicher leicht, bei der einen oder anderen Festivität, beispielsweise einem Geburtstag, die Geburtsfarbe des Geburtstagskindes zu tragen. Sie werden es vielleicht nicht gleich merken, aber glauben Sie mir, Thailänder wissen solche kleinen Höflichkeiten mehr als zu schätzen. Probieren Sie es einfach aus.
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