Lange Phasen der Dunkelheit, Nebel oder sogar Schneegestöber: Im Winter werden Hunde bei der Gassirunde durch die schlechten Sichtverhältnisse schnell übersehen. Welche Gefahren sonst noch lauern und wie Hundehalter diese vermeiden können, erläutert Susanne Werner, Tierärztin der Uelzener Versicherung.

Dass im Winter schlechte Sichtverhältnisse vorherrschen, ist natürlich kein Grund, auf die gewohnten Spaziergänge zu verzichten. Damit Hunde im Straßenverkehr aber nicht übersehen und Unfälle vermieden werden, sollten Hundefreunde ihre Vierbeiner mit geeignetem Equipment ausrüsten. „Leinen, Geschirre und Halsbänder mit Reflektoren sowie LED-Anhänger und Leuchthalsbänder erhöhen die Sichtbarkeit und damit auch Sicherheit des Hundes“, sagt Susanne Werner Und auch der Halter kann zur besseren Sichtbarkeit beitragen: mit Warnweste und heller Kleidung.

„Wir stellen fest, dass Verletzungen bei Hunden gerade im Winter zunehmen. Gründe sind oftmals Unfälle, weil die Vierbeiner übersehen werden“, sagt Susanne Werner.

Licht ins Dunkle bringen
Einige Hunde können in der Dunkelheit schreckhaft oder auch ängstlich auf Bewegungen oder Objekte reagieren. Wenn also plötzlich der eigentlich bekannte Jogger eine vermeintliche Gefahr für den Vierbeiner darstellt oder die Mülltonne am Straßenrand für ihn zum Monster mutiert, sollten Hundefreunde unbeleuchtete Wege mit einer Stirn- oder Taschenlampe ausleuchten bzw. auf beleuchtete Wege ausweichen.
„Außerdem ist es ratsam, unsichere Hunde stets an der Leine zu führen, damit sie sich an ‚ihrem‘ Menschen orientieren können“, rät Susanne Werner. Das vermittelt zum einen Sicherheit. Zum anderen kann der Hund nicht weglaufen, sollte er sich vor etwas oder jemandem erschrecken. Auch Hunde, die nicht absolut zuverlässig aufs Wort hören, sollten spätestens bei Einbruch der Dämmerung an die Leine genommen werden.

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Erziehung als Sicherheitsfaktor
Ob angeleint oder nicht: Vor dem Überqueren einer Straße sollte der Hund kurz „Sitz“ machen und erst nach dem Aufheben des Kommandos dem Menschen über die Straße folgen. Wird dies konsequent durchgeführt, wird der Vierbeiner zuverlässig auf das Kommando des Menschen warten und nicht einfach über die Straße rennen.

Achtung Stolperfalle
Wird eine ausziehbare Leine genutzt, kann der Hund beim Spaziergang einen größeren Radius als mit einer Kurzleine erkunden und ist nicht so stark eingeschränkt. Dabei sollten Halter allerdings darauf achten, dass keine anderen Verkehrsteilnehmer gefährdet werden, denn eine gespannte Langleine zwischen Hund und Halter ist insbesondere in der Dunkelheit kaum zu sehen und kann zur Stolperfalle für Radfahrer oder Fußgänger werden. „Der Hund kann zudem aus Versehen gewürgt und sein Kehlkopf verletzt werden, wenn ein Mensch in die Leine gerät“, warnt Susanne Werner.

Pfoten schützen
Tritt ein Hund in eine zugefrorene Pfütze, kann das Eis splittern und der Vierbeiner kann sich die Pfotenballen an den scharfen Kanten schneiden. Am besten ist es natürlich, diese Situation zu vermeiden. Verletzungen vorbeugen kann man aber auch mit speziellen Hundeschuhen. Die Schuhe schützen zudem vor Streusalz und Split, die bei Glätte auf Straßen und Wegen ausgebracht werden.

Beherzigen Hundehalter diese Sicherheitstipps, sind viele potenzielle Gefahren bereits im Vorfeld gebannt und die Fellnase kommt verletzungsfrei durch den Winter.

Ann-Kathrin Rohmann
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