Wie die Gesellschaft Kinder, Betroffene und Überlebende alleine lässt

Trauma, Gewalt und Missbrauch sind kein Tabu! - Freiwild?

Jedes 3. Kind unter 18 ist von emotionaler Gewalt betroffen (UNICEF 2020) (Bildquelle: @pixabay)

1. Sprachlosigkeit und Isolation: Die Gesellschaft ist nicht trauma-fähig
Als Gabriella Rist ihren ersten Klinikaufenthalt vor 4 Jahren begann, war sie verzweifelt. Sie wusste nicht, was auf sie nach über 20 Jahren Psychotherapie noch zukommt, und sie fühlte sich verängstigt, allein und ausgelaugt. Sie hatte keine Kraft mehr, sich um ihr Leben zu kümmern. Ihr Therapeut sagte dann, sie leide an einer komplexen posttraumatischen Belastungsstörung (kPTBS). Diese Worte trafen sie wie ein Schlag. Sie dachte, sie wäre die Einzige, die so etwas durchmacht. Sie fühlte sich erneut allein und ausgelaugt wie ihr ganzes Leben lang.

Wir wissen, dass sie keineswegs allein ist. Viele Menschen leiden unter den Folgen von Traumata aus der Kindheit. Die meisten Menschen mit Entwicklungstrauma und Komplextrauma werden als verrückt abgestempelt oder als Simulanten mit hoher Krankschreibungsrate dargestellt.

Dies ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Traumatisierte Menschen leiden unter einer tiefen inneren Verletzung, die nicht sichtbar ist. Die Folgen eines Traumas können sich jedoch in vielen Bereichen des Lebens bemerkbar machen. Insbesondere bei Menschen mit Kindheitstrauma gibt es meistens unzählige Baustellen: in der Beziehung zu sich selbst, zu anderen Menschen, zur Arbeit oder zur Umwelt.

2. Was Tabuisierung verursacht
Ein Tabu ist ein soziales oder religiöses Gebot, das den Kontakt mit einer Person, einem Ort oder einer Sache verbietet. Tabus dienen dazu, die Gesellschaft vor Gefahren zu schützen oder sie vor unangenehmen Erfahrungen zu bewahren.

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Das läuft im Fall von Traumata aber völlig fehl!
Denn Trauma, Gewalt und Missbrauch sind Themen, die in unserer Gesellschaft tabuisiert werden. Die Auswirkung ist nicht eine Schutz, sondern der Weg zur Isolation. Trauma- und Gewalt-Betroffene wenden sich von der Gesellschaft ab, weil sie das Gefühl haben, dass sie nicht verstanden werden und keine Sicherheit erfahren. Sie verlieren das Vertrauen, über ihre Erfahrungen zu sprechen und befürchten, dass sie dadurch negativ beurteilt werden.
Viele Betroffene fühlen sich alleine und ausgegrenzt. Dies kann zu einem Teufelskreis aus Angst, Scham und Verzweiflung und oft zu weiteren psychischen und physischen Symptomen führen, die das Leben der Betroffenen erschweren.

Und das Umfeld?
Viele Menschen leiden unter den Folgen von Trauma, ohne dass es in ihrem Umfeld bekannt, anerkannt oder gar verstanden wird.
So wird das Thema aus Angst vor der Reaktion der Umwelt verdrängt.
Angehörigen oder Fürsorgepflichtige – wie Arbeitgeber, Führungskräfte, Pädagogen, Erzieher – wissen nicht, wie sie damit umgehen sollen.

3. Trauma, Gewalt und Missbrauch unterbinden
Tabuisierung macht legitim, dass Kinder als Freiwild misshandelt werden.
Tabuisierung verhindert auch Betroffenen Unterstützung und Verständnis zu erfahren.

Dabei ist es für Betroffene unerlässlich, dass sich öffnen und über ihr Trauma sprechen können. Das ist der erster Schritt zur Heilung.
Betroffene brauchen Gewissheit, dass sie nicht alleine sind und dass es Hilfe gibt.

4. Traumainformierte Gesellschaft, Unternehmen und Familien
Es ist daher wichtig, dass wir als Gesellschaft das Thema Trauma offener ansprechen und Betroffene besser unterstützen.

Wir benötigen eine korrigierende “Gruppen-Atmosphäre” bzw. traumainformierte Gesellschaft, wie Wilma Weiß von
Fachverband Traumapädagogik bereits Ende 2021 in der Zeitschrift der DGfPI schrieb.
Dazu gehören klare Maßnahmen wie Enttabuisierung von elterlicher und sexueller Gewalt, Schutzpläne, Traumasensitive Grundhaltung, eine transparente Struktur, Partizipation von Betroffenen durch Mit- und Selbstbestimmung, das Bereitstellen von Fachwissen sowohl für Betroffenen, Angehörigen als auch für Unternehmen, Führungskräfte und alle Erziehungssysteme wie KITAs, Schulen und Erwachsenenbildung.

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Nur so können wir Traumata heilen und den Betroffenen helfen.

5. Fazit: Die echte Heilung für Trauma
Die meisten Misshandlungen bleiben für immer unentdeckt. Häufigste Gewaltformen sind Vernachlässigung und psychische Misshandlungen.
Im 2021 fielen in Deutschland 49 Kinder täglich sexualisierter Gewalt zum Opfer, berichtete das Statistische Bundesamt & Polizeiliche Kriminalstatistik aus Berlin im 2022.

Wir von “Heilung für Trauma” wissen, wie wichtig es ist, dass in Zeiten von Krieg, Corona, Wirtschaftskrise und 90% Dunkelziffer
Traumapatienten und Betroffene unterstützt und verstanden werden.
Deshalb bieten wir eine besondere Form der Traumaheilung als Trauma Akademie an und das Format Online Trauma Forum DACH.

Die Akademie schafft einen sicheren, persönlichen und konstanten Rahmen als Kombination von LIVE-Gruppensitzungen sowie Einzelgesprächen in familiärem Setting und einer Begleitung über 1 Jahr.

Das Trauma Forum wiederum ist die digitale Begegnungsstätte für eine Traumainformierte Gesellschaft und Unternehmen mit Fokus Prävention und Aufklärung. Betroffene, Angehörige, Fürsorgepflichtigen, sowie Selbsthilfegruppen und Forschung gehen in den Austausch und bieten die Vielfalt an Möglichkeiten der Trauma Heilung.

Denn wir sind davon überzeugt, dass jeder Mensch ein Recht auf Heilung hat.

Info: INTERVIEW ANGEBOT für Journalisten und Presseagenturen, um das Thema in der Gesellschaft bewusster zu machen. Kontakt: Pressestelle

Die heute 50 jährige Gabriella Rist ist Psychologische Beraterin und Experte für Entwicklungtrauma und emotionalen Missbrauch. Sie führt ein Leben mit komplexer PTBS als Folge von Kindesmisshandlung.

Sie beschäftigt sich mit den Möglichkeiten der Bewältigung von Traumafolgen seit ihrem Jugend. Sie verbrachte über 25 Jahren im Business mit dieser Krankheit. Sie hat an eigener Haut erfahren, wie schwer es ist, Erfolg zu haben und welche heimtückischen Fallen für Menschen mit Trauma im Berufsleben gibt. Dass das Thema bis heute ein Tabu ist, macht alles nicht leichter.
So erschaffte sie den Ersten Online Trauma Kongress für die DACH-Region und die Trauma Akademie mit einem Online Forum.
Sie ist Bestsellautorin, Verlegerin, Gründerin und Trauma-Experte für Entwicklungstrauma und kPTBS.

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