Unternehmen Travel24.com hat Erlösprognose gesenkt – Anleihegläubiger in Sorge – Risiko bei Mittelstandsanleihen?
Die Leipziger Travel24.com AG steckt in schwierigem Fahrwasser. Nachdem bereits im Jahre 2014 das Manager-Magazin auf Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit der Darstellung des Unternehmens bei Begebung der Mittelstandsanleihe im Jahre 2012 hingewiesen hatte, setzte sich nunmehr auch im Jahre 2015 der Kurssturz der Anleihe an der Frankfurter Börse fort. Derzeit notiert diese bei 36,60 %, ein sagenhafter Kursverlust seit Ihrer Auflage im Jahre 2012. Zudem berichtete das Managermagazin von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen gegen Manager des Mutterkonzerns Unister in anderer Sache. Travel 24.com selbst meldete im Juli 2015, dass die Erlösprognosen nach unten angepasst werden müssen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Daniel Kirchhoff meldete per Ad-Hoc-Mitteilung vom 03.12.2015, sein Mandat zum 31.12.2015 niederzulegen, nachdem erst einige Wochen zuvor mitgeteilt wurde, bestehende Differenzen sein im Vertrauen auf den Einigungswillen aller Beteiligten ausgeräumt.
Fakten und Zusammenhänge Travel24.com: Objekt Köln-Perlengraben – Budgethotellerie – Mittelstandsanleihe
Zu allem Überfluss teilt die Travel 24 in ihrem Quartalsbericht vom November 2015 auch noch mit, den Widerruf der Zulassung des Handels der Stammaktien im Primes-Standard der Frankfurter Wertpapierbörse beantragt zu haben, um nunmehr in den weniger transparenten General-Standard zu wechseln. Auch der zur Schaffung von Liquidität dringend erforderliche Veräußerungsprozess des Objekts Köln-Perlengraben konnte im dritten Quartal 2015 nicht abgeschlossen werden. Das Hotelobjekt in Leipzig wird ebenfalls nach den Mitteilungen im Quartalsbericht frühestens 2016 fertiggestellt werden. Das ist bitter, da nach eigener Einschätzung im Quartalsbericht die Travel24.com AG nicht am allgemeinen Wachstum der digitalen Reisevermittlung teilhaben wird und ihre Chancen derzeit in der Budgethotellerie sieht. Das Segment Hotellerie hat allerdings die Verluste im Verhältnis zum Vorjahr deutlich ausgebaut und ist immer noch nicht ins Verdienen gekommen. Viele Gläubiger der Mittelstandsanleihe sind besorgt, ob die Rückzahlung im Jahre 2017 wie geplant erfolgen kann, meint der Berliner Rechtsanwalt Christian-H. Röhlke, dessen Kanzlei auf das Kapitalanlagenrecht spezialisiert ist.
Risiko Mittelstandsanleihen für Anleger
Das Mittelstandsanleihen nicht zurückgezahlt werden, ist in den letzten Jahren häufiger zu beobachten. Die Modemarke Strenesse hatte bei der Rückzahlung Schwierigkeiten, ebenso das “Traumschiff” MS Deutschland. Besonders prägnant war die Insolvenz der Prokon AG, die ihre Schuldverschreibungen ebenfalls nicht zurückzahlen konnte.
“An der Börse gehandelte Mittelstandsanleihen sind für Privatanleger riskant und können mit einem Totalverlust ihres Kapitals enden. Rechtliche Möglichkeiten auf Schadensersatz sind diffizil und durch Spezialgesetze geregelt, so dass besorgten Anlegern in jedem Falle ein Gang zum Rechtsanwalt mit Spezialkenntnissen zu empfehlen ist”, meint der erfahrene Rechtanwalt Röhlke.
V.i.S.d.P.:
Christian-H. Röhlke
Rechtsanwalt
Röhlke Rechtsanwälte haben ihre Kernkompetenz im Bereich des Kapitalanlagenrechts und der angrenzenden Gebiete des Zivilrechts, insbesondere im Handels- und Gesellschaftsrecht. Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei Kleinverdienern, denen vermietete Eigentumswohnungen zur Altersvorsorge als \\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\”Immobilienrente\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\” schmackhaft gemacht wurden. Ein wesentlicher Tätigkeitsschwerpunkt ist auch das Recht der Handelsvertreter, die Regelungen über Provisionen, Buchauszüge, Wettbewerbsverbote etc.Weitere Information finden Sie unter: www.kanzlei-roehlke.de
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