“Die Anzahl der Krankheitstage aufgrund psychischer Belastungen sind in den letzten Jahren stark angestiegen”, so Prof. Dr. Andrea Pieter von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) in Saarbrücken. Zu diesem Thema haben über 100 Teilnehmer aus namhaften saarländischen Firmen, wie z. B. ZF Friedrichshafen AG, die Veranstaltung “Psychosoziale Gesundheit im Unternehmen” am Donnerstag, 13. November, an der Hochschule besucht. Organisiert von der DHfPG, wurde das Event vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, der DAK Gesundheit, healthcare.saarland, dem Gesundheits- und Rehazentrum Saarschleife, dem Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft, saar.is und der Techniker Krankenkasse unterstützt. Die Teilnehmer erhielten einen umfassenden Einblick in die aktuellen Zahlen der psychischen Leiden in Deutschland und in Vorträgen sowie Workshops wertvolle Denkanstöße, wie man diesem Problem nachhaltig mit einem betrieblichen Gesundheitsmanagement begegnen kann.
Schon bei der Begrüßung machte DHfPG-Professor und Mitglied im Gesundheitsausschuss des Arbeitgeberverbandes deutscher Fitness- und Gesundheits-Anlagen DSSV, Dr. Bernhard Allmann, klar, dass den steigenden Krankheitsausfällen aufgrund von psychischen Erkrankungen durch ein gezieltes und nachhaltiges betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) entgegengewirkt werden kann. “Es ist notwendig, dass der Gesundheit im Betrieb ein höheres Maß an Aufmerksamkeit entgegengebracht wird, denn durch eine gezielte Gesunderhaltung der Mitarbeiter können die Folgen des demografischen Wandels begrenzt werden. Zudem ist es möglich, die Produktivität des Einzelnen bis ins hohe Alter aufrecht zu erhalten.” Dies könne Wettbewerbsvorteile für Firmen sichern, so der BGM-Experte.
Den ersten fachlichen Vortrag mit dem Thema “Entstehung psychischer Belastungen am Arbeitsplatz” hielt Prof. Dr. Andrea Pieter von der DHfPG. Nach einer kurzen Einführung in die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse anhand verschiedener Studien, befasste sich die Erziehungswissenschaftlerin mit den Gründen der steigenden Krankheitszahlen im psychischen Bereich: “Wir alle kennen Stress bei der Arbeit. Dies wird erst dann zum wirklichen Problem, wenn ein lange andauerndes Ungleichgewicht zwischen Anforderungen, Handlungsspielraum, sozialer Unterstützung sowie Belohnung und Verausgabungsbereitschaft entsteht. Genau an diesen Punkten kann Prävention in Unternehmen ansetzen.” Im Anschluss befasste sich Ferah Aksoy-Burkert von der Unternehmensberatung Aksoy-Burkert & Partner mit der Rolle der Führungskraft als Gesundheitsfaktor im eigenen Unternehmen. Hier sei darauf zu achten, dass Führungskräfte selbst eine Vorbildfunktion einnehmen und maßgeblich auch an der Gesundheit ihrer eigenen Mitarbeiter beteiligt sind. So sei laut Aksoy-Burkert ein enger Kontakt zu den Mitarbeitern mit der passenden Motivation und Wertschätzung notwendig, um nachhaltig Erfolge zu erzielen, denn Gesundheit schaffe mehr Anwesenheit im Betrieb und damit auch eine höhere Leistung.
Im Folgenden referierte Thomas Schreiner vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz zu “Prävention und Suchtverhalten am Arbeitsplatz”. In seinem Vortrag ging er unter anderem auf die Entstehung von Sucht im Allgemeinen und das Beispiel Alkohol im Speziellen ein. So bestehe laut Schreiner bei 9,3 Millionen Deutschen alkoholbedingter Beratungs- und Behandlungsbedarf. Im Weiteren ging er auf mögliche Interventionsmaßnahmen bei bereits bestehendem und die Prävention von Suchtverhalten am Arbeitsplatz ein.
Praxisworkshops für Unternehmen
Im Anschluss fanden drei verschiedene Workshops statt, bei denen die Teilnehmer Impulse erhielten, mit welchen Werkzeugen man psychische Belastungen im Unternehmen feststellen und auch beheben kann. Julia Krampitz stellte das “Programm zur Förderung der psychosozialen Gesundheit im Betrieb” vor, welches von BGM-Experten der DHfPG sowie der bundesweiten Initiative “Gesundheit im Betrieb selbst gestalten” entwickelt wurde. Dieses Programm enthält verschiedene Bausteine, die sich entweder einzeln oder im Gesamten in Firmen umsetzen lassen. Welche Testverfahren zu psychischen Belastungen im Betrieb vorhanden sind, thematisierte Prof. Dr. Friedhelm E. Schwan vom Institut für Betriebs- und Flugmedizin (IBF). Dr. Volker Hielscher vom Institut für Sozialforschung und Sozialwirtschaft (iso) gab abschließend wertvollen Input, wie eine betriebliche Arbeitszeitgestaltung auch als Schlüsselfaktor für die psychosoziale Gesundheit funktionieren kann.
Die über 100 Teilnehmer von großen und kleinen Firmen aus dem ganzen Saarland verließen die Veranstaltung mit der Erkenntnis, dass psychische Belastungen zwar im Moment ansteigen, sie es aber selbst in der Hand haben, diese Entwicklung zu stoppen und sich selbst sowie ihre Mitarbeiter bewusst zu mehr psychischer, aber auch körperlicher Gesundheit zu ermutigen. Unternehmen können in dieser Hinsicht sowohl professionelle Unterstützung von BGM-Dienstleistern einholen oder selbst aktiv werden und eigenes Personal qualifizieren, beispielsweise durch nebenberufliche Lehrgänge oder einschlägige Studienangebote im Bereich BGM.
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Teilnehmerstatements (zusätzlich)
Raphael Brunner, Inspiration Fitness
“Ich hatte das Gefühl, wenn ich mich nicht anmelde, verpasse ich etwas. Das Thema betrifft mich als Bereichsleiter und Führungskraft genauso wie unser Unternehmen. Außerdem sind die Infos parallel zu meinem Master-Studium eine tolle Ergänzung. Toller Input und klasse Anregungen zur Reflexion meines Verhaltens als Führungskraft. Klasse auch die praktischen Handlungstipps und als Führungskraft clever zu agieren und zu reagieren.”
Nina Dörr, Rivita – Praxis für Gesundheitssport
“Für mich ist es immer interessant, Referenten aus der freien Wirtschaft zu hören. Außerdem sind solche Events wie das heutige toll zum Netzwerken. Und nicht zuletzt natürlich auch, um neuen Input zu erhalten und gelernte Sachen zu verinnerlichen.”
Weitere Informationen
www.dhfpg.de
www.gesundheitimbetrieb.de
Qualifikationen im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit
Die BSA-Akademie ist mit ca.140.000 Teilnehmern seit 1983 einer der führenden Bildungsanbieter im Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit. Mit Hilfe der über 60 staatlich geprüften und zugelassenen Lehrgänge in den Fachbereichen Fitness/Individualtraining, Management, Ernährung, Gesundheitsförderung, Mentale Fitness/Entspannung und Fitness/Gruppentraining gelingt die Qualifikation für eine Tätigkeit im Zukunftsmarkt. Im Jahr 1997 wurde in Zusammenarbeit mit der zuständigen IHK die Berufsprüfung zum Fitnessfachwirt IHK entwickelt. Inzwischen gilt diese erste öffentlich-rechtliche Weiterbildungsprüfung der Branche als Standard für die nebenberufliche Qualifikation von Führungskräften. Im Jahr 2006 wurde mit dem Fachwirt für Prävention und Gesundheitsförderung IHK eine weitere öffentlich-rechtliche Berufsprüfung von der BSA-Akademie in Zusammenarbeit mit der IHK entwickelt. 2010 kam mit der \\\”Fachkraft für betriebliches Gesundheitsmanagement (IHK)\\\” ein IHK-Zertifikatslehrgang hinzu.
Die Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement DHfPG qualifiziert mittlerweile über 5.000 Studierende zum \\\”Bachelor of Arts\\\” in den Studiengängen Fitnesstraining, Sportökonomie, Fitnessökonomie, Ernährungsberatung sowie Gesundheitsmanagement, zum \\\”Master of Arts\\\” Prävention und Gesundheitsmanagement sowie zum \\\”Master of Business Administration\\\” MBA Sport-/Gesundheitsmanagement für den Zukunftsmarkt Prävention, Fitness, Sport und Gesundheit. Mehr als 3.000 Unternehmen setzen auf die Studiengänge beim Themenführer im Zukunftsmarkt. Damit gehört die Deutsche Hochschule zu den größten privaten Hochschulen in Deutschland. Alle Bachelor- und Master-Studiengänge der staatlich anerkannten Hochschule sind akkreditiert und staatlich anerkannt. Das spezielle Studiensystem der DHfPG verbindet eine betriebliche Ausbildung und ein Fernstudium mit kompakten an bundesweit eingerichteten Studienzentren (München, Stuttgart, Saarbrücken, Köln, Osnabrück, Berlin, Leipzig, Frankfurt und Hamburg) sowie in Österreich (Wien) und der Schweiz (Zürich). Die Studierenden werden durch den E-Campus der Hochschule unterstützt. Insbesondere Unternehmen des Zukunftsmarkts profitieren von den dualen Bachelor-Studiengängen, weil die Studierenden ihr theoretisch erlangtes Fachwissen unmittelbar in die betriebliche Praxis mit einbringen können und mit zunehmender Studiendauer mehr Verantwortung übernehmen können.
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