Immer wieder neue Vorschriften und ein wenig effizientes Steuersystem: Die Rahmenbedingungen für die Volkswirtschaft in Ungarn könnten besser sein. Zu diesem Schluss gelangt der RSM Unternehmer Report für Ungarn.
Düsseldorf, 20. Februar 2015. Manche legen eine Laissez-Faire-Attitüde an den Tag, andere gehen bei ihren Strategien durchaus Wagnisse ein: Das Bild der Manager in Ungarn ist vielschichtig und stimmt in den meisten Punkten mit europäischen Durchschnittswerten überein. Dies geht aus einer Sonderauswertung des RSM Unternehmer Reports zu Ungarn hervor, für den Experten aus dem führenden Netzwerk unabhängiger Prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaften in dem Land befragt wurden. Doch in einem Punkt agieren die meisten Unternehmenslenker Ungarns anders als ihre EU-Kollegen: Sie reagieren eher auf Aktionen ihrer Wettbewerber als dass sie selbst den Takt vorgeben.
Die Unternehmenskultur ist nicht so modern wie in den meisten anderen Staaten der EU. Das liegt auch daran, dass sich die Manager regelmäßig mit neuen Gesetzen und Vorschriften auseinandersetzen müssen. Die Mehrheit der befragten RSM-Experten bezeichnet die Effizienz des Steuersystems und die vielen bürokratischen Reglementierungen als “schlecht” bzw. “sehr schlecht”. Gleichzeitig stellen sie für die Entwicklung eines freien Unternehmertums ein großes Hindernis dar.
Der Vorteil der ungarischen Volkswirtschaft besteht in der Verfügbarkeit vieler qualifizierter Arbeitskräfte. Die überwiegende Mehrheit der Befragten beurteilt die Lage hier als “gut” und “sehr gut”. “Die niedrigen Löhne sind in diesem Zusammenhang ein Standortvorteil der exportorientierten ungarischen Volkswirtschaft”, betont Zsolt Kalocsai, CEO von RSM DTM, aus Ungarn. “Die Preise befinden sich auf EU-Level, die Gehälter aber liegen weit unterhalb anderer europäischer Staaten.” Allerdings besteht damit auch die Gefahr, dass viele der Fachkräfte für besser bezahlte Jobs im Ausland das Land verlassen.
Die RSM-Sonderauswertung für Ungarn ergab auch: Die Verfügbarkeit von Bankkrediten und die Möglichkeit, Risikofinanzierungen zu erhalten, ist limitiert; sie ist aber etwas besser als im europäischen Durchschnitt. “Die Performance der Banken ist aber gerade für die anfällige ungarische Volkswirtschaft entscheidend”, sagt Dr. Warner B. J. Popkes, Chairman von RSM Germany. Derzeit stehen die Zeichen allerdings auf Wachstum. Eine niedrige Inflationsrate und reale Einkommenszuwächse führen zu einer höheren Nachfrage der Privathaushalte. Kalocsai betont in diesem Zusammenhang den Vorteil, dass Ungarn kein Mitglied der Europäischen Währungsunion ist. Durch eine Abwertung des Forint könnten die niedrigen Produktionskosten aufrechterhalten werden.
Der Umgang mit Ausländern ist in Ungarn ein politisches Thema. Die RSM-Experten sind der Ansicht, dass ungarische Unternehmen eine deutlich geringere Neigung haben, ausländische Arbeitskräfte einzustellen, als die Unternehmen in den meisten anderen europäischen Staaten. Auf der anderen Seite ist die Bereitschaft hoch, Kunden in einer Fremdsprache zu bedienen.
Im Jahr 2014 verzeichnete das Bruttoinlandsprodukt in Ungarn ein Plus von 3,3 Prozent. Nach einer im Februar veröffentlichten Schätzung der Europäischen Kommission soll es 2015 um 2,4 Prozent wachsen. Im Jahr 2016 soll das Wirtschaftswachstum bei 1,9 Prozent liegen.
Die RSM-Sonderauswertung ist Teil des “European Business Resilience Survey”, für den 356 RSM Experten aus 14 europäischen Ländern befragt wurden und die von Prof. Dr. Michael Vogelsang, Prof. Dr. Niels Biethahn (beide BiTS), Dr. Amit Ghosh (INWT/BiTS), Hubertus Heuer und Philipp Walther (beide WeisseQ/BiTS) gemeinsam mit RSM entwickelt wurde.
Folgende Ergebnisse des RSM Unternehmer Reports wurden bereits veröffentlicht:
16. September 2014: Experten erwarten für 2015 Wirtschaftswachstum in Deutschland
21. September: Unternehmenskultur beeinflusst Kreditvergabe
12. November: Griechische Wirtschaft: Noch ein langer Weg
17. November: Frankreich: Ohne Reformen kein Wachstum
24. November: Schweden: Ausgeprägte Bereitschaft zu Innovationen
05. Dezember: Belgien: Exportnation im Wandel
10. Dezember: Polen: Risikobereite Unternehmenslenker
08. Januar 2015: Spanien: Auf wirtschaftlichem Erholungskurs
15. Januar 2015: Österreich: Drehscheibe nach Osteuropa
22. Januar 2015: Irland: Zeichen stehen auf Wachstum
27. Januar 2015. Bulgarien: Schwierige Rahmenbedingungen
04. Februar: Norwegen: Moderne Unternehmenskultur
11. Februar: Niederlande: Export von Knowhow
Bildmaterial und weitere Informationen erhalten Sie im Anhang und unter:
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