Im Moment erleben wir tiefgreifende Umbrüche, die eine große Veränderungsfähigkeit erfordern. Doch schnelle, bequeme Lösungen greifen nicht – echte Veränderung braucht Zeit und klare Ziele, was meist unterschätzt wird, erklärt Claudia Wörner, Industriestrategin mit langjähriger Erfahrung. Das gilt auch für eine erfolgreiche Kommunikation.
„Veränderungen sind nicht leicht, können aber einfach sein, wenn man weiß, was der Prozess erfordert,“ sagt die Managementberaterin. Allerdings fehlt häufig das Bewusstsein für Veränderung und die Übung darin. Fragen Sie sich einmal selbst, wann Sie zuletzt eine Verhaltensweise grundlegend und vor allem dauerhaft verändert haben.
Veränderung braucht Konstanz und effektive Motivation
Nach Wörners Erfahrung nimmt ein wirklicher Wandel oft 10 Monate oder länger in Anspruch, da tief verwurzelte Gewohnheiten aufgelöst und neue Routinen ein Teil der Persönlichkeit und des Unternehmens werden müssen.
Dabei spielen zwei wesentliche Punkte eine Rolle:
- Leidensdruck als Auslöser
„Niemand ändert sich ohne Leidensdruck,“ betont Wörner. Oft sind es äußere Umstände – Stress, komplizierte Abläufe oder fehlende Entwicklungsmöglichkeiten – die Menschen oder Unternehmen zum Handeln bewegen. Ohne einen solchen Antrieb bleibt die Veränderungsbereitschaft gering. Sind Veränderungen notwendig, muss also ein Leidensdruck gefunden werden. „Damit sind keine Drohungen gemeint“, unterstreicht Industrieberaterin Wörner, „hier kann es beispielsweise um Dinge gehen, wie weniger Aufstiegschancen im Betrieb oder auch reduzierte Boni.“ Entscheidend dabei sei, dass der Leidensdruck nicht Frust, sondern Energie für den Wandel erzeuge. „Eine Frage der Motivation und Kommunikation“, so Wörner.
- Kontinuität als Schlüssel
Erste Erfolge nach ein bis zwei Monaten können motivieren, doch das „unsichtbare Gummiband“ – das Zurückfallen in alte Muster – bleibt ein Risiko. Bis eine Veränderung fest verankert ist, vergehen oft sechs Monate oder mehr. „Mit dem Wissen, dass die Veränderung lange dauert, ist es nicht getan“, gibt die Industrieexpertin zu bedenken. Hier liegt es an Führungskräften, den Prozess konstant zu unterstützen und die Veränderung durch regelmäßige Kontrolle und Motivation aktiv zu halten. „Das größte Risiko ist das Vergessen im Alltag,“ warnt Wörner. Und „dass Führungskräfte Veränderung selbst verinnerlichen und die Fähigkeit dazu ständig weiterentwickeln müssen.“
Auch wenn der äußere Leidensdruck groß ist, gilt es, der Veränderung ihre Zeit zu geben. Die Strategin rät: Planen Sie stufenweise, prüfen und kommunizieren Sie kontinuierlich die Ergebnisse, um vom Feedback zu lernen. Dokumentieren Sie alles. Am besten nutzen Sie hierfür verlässliche Werkzeuge wie einen MasterPlanner, um Kontrolle und Überblick zu behalten.
Wer das Thema per Lektüre vertiefen will, dem empfiehlt Wörner das Buch „Ändere Dich! Der Weg zum Erfolg“ von Heidi Prochaska.
Auch im Informationsmanagement entscheidend
Diese Vorgehensweise legt Claudia Wörner ihren Kunden ebenfalls bei Kommunikation und Public Relations ans Herz. Als Geschäftsführerin der yes or no Medienagentur weiß sie: „Für Änderungen in der Kommunikation bringen Einzelaktionen nichts. Auch hier gilt: Kontinuität. Also permanente Information. So wird das nicht vergessen. Nicht von meinen Kunden. Und nicht von deren Kunden.“ Es reiche nicht, so Wörner, einmalige Maßnahmen zu ergreifen und dann zu erwarten, dass sich die gewünschten Veränderungen oder Botschaften in den Köpfen der Zielgruppen verankern.
Vielmehr müssen Unternehmen ständig aktiv sein, um Vertrauen und eine fokussierte Wahrnehmung bei ihrer Zielgruppe zu schaffen. „Erst die konstante Wiederholung und das permanente Anpassen des Contents an den Nutzen der Zielgruppe sichert den Erfolg“, erklärt Wörner. Nur durch einen nützlichen und regelmäßig verbreiteten Inhalt kann die gewünschte Botschaftswirkung tatsächlich einsetzen. Gerade die heutige Zeit, in der viel auf die Menschen einströmt, erfordert mehr denn je, konstant zu kommunizieren und dabei immer wieder neue Impulse zu setzen. Nur das bewirkt etwas – und darauf kommt es an.