Vitaminpakete von der Fensterbank

(Mynewsdesk) Die eigene Sprossenzucht schenkt das ganze Jahr über nährstoffreiche ZutatenDie erfolgreiche Kochbuch-Autorin und überzeugte Selbstversorgerin Dr. Barbara Rias-Bucher zeigt in ihrem neuen Buch „ Keimlinge und Sprossen“, was alles in den kleinen Pflänzchen steckt. Wer ein paar Dinge beachtet, kann sie selbst aus Getreide und Hülsenfrüchten, Kernen und Samen, Gemüse und Kräutern ziehen.
Nützliches Know-how
Wenn man sich in Büchern, Blogs, Zeitschriften und im Internet informiert, verwirrt oft die unterschiedliche Verwendung der Begriffe oder die Vielfalt der Informationen. Da sich Dr. Barbara Rias-Bucher intensiv mit vollwertiger Ernährung befasst hat und auch die Sprossenzucht „von der Fensterbank“ seit Jahren erfolgreich betreibt, weiß sie, worauf es dabei ankommt.
So versteht sie unter „angekeimten Samen“ das Aufbrechen der harten Samenschale durch regelmäßiges Spülen, bis sich der „Keimling“ bzw. „Spross“ zeigt. Diese strecken sich zu Stängelchen, die beiden dicken Keimblättchen können wie Flügel deutlich abgespreizt oder auch so geschlossen sein, dass der Samen noch intakt wirkt. Mit ein wenig Theorie für eine erfolgreiche und gesunde Sprossenanzucht erklärt der Kompakt-Ratgeber, wie „Keimlinge und Sprossen“ entscheidend zu einer ausgewogenen Ernährungsweise beitragen.

Hygiene und Biorhythmus
Das Wichtigste beim Sprossenziehen ist die Hygiene, denn Keime sind fast immer schon in den Samen enthalten. Das schadet dann, wenn sich diese Keime durch unsachgemäße Behandlung rasant vermehren. Deshalb muss bei der Sprossenanzucht noch achtsamer vorgegangen werden als ohnehin beim Kochen. Angekeimte Samen, Keimlinge und Sprossen bergen grundsätzlich ein Infektionsrisiko; „Schwangere, Kleinkinder und Hochbetagte sollten auf angekeimte Samen, Keimlinge und Sprossen verzichten, während sie Sprossengrün – so wie gründlich gewaschenen Salat und Kräuter – essen können“, empfiehlt die Ernährungsexpertin. Wer aber ein paar grundlegende Regeln beachtet, muss sich keine Sorgen um gesundheitliche Schäden machen.
Die Samen kann man rund ums Jahr keimen lassen und zu Sprossen ziehen. Am schnellsten geht es im Sommer und frühen Herbst, während der anderen Jahreszeiten dauert es etwas länger. Vor allem im Winter keimen die Samen nicht so rasch und wachsen auch langsamer zu Sprossen. Das hängt erstens mit der Lichtstärke zusammen, denn das Licht reguliert die pflanzliche Entwicklung von der Samenkeimung bis zu Blüte und Fruchtbildung. Zweitens orientiert sich der Biorhythmus von Pflanzen, Tieren und Menschen an Zeitgebern, wie etwa der Nachtlänge: Festgelegt durch die Kreisbahn der Erde um die Sonne ist diese ein wesentlicher Faktor für das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen.

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Anzucht und Ernte
Fast alle Samen müssen zuerst in einem Glas mit Wasser übergossen werden und dann etwa sechs Stunden, also einen halben Tag oder über Nacht ruhen. Dabei quellen sie auf, bis der sogenannte Quelldruck im Inneren so stark ist, dass die harte Samenhülle aufbricht und der Stoffwechselprozess der neuen Pflanze aktiviert wird. Die eingeweichten Samen werden auf ein Sieb gegossen, gründlich mit kaltem Wasser abgespült und dann in ein Keimgefäß gegeben, das zuvor in der Spülmaschine gereinigt oder mit kochend heißem Wasser gespült wurde. Verschiedene im Handel erhältliche Gefäße stellt der Kompakt-Ratgeber mit ihren Vor- und Nachteilen vor.
Am besten entwickelt sich das Keimgut zwischen 18 und 24 °C. Kälte verzögert nur die Entwicklung, während sich bei starker Hitze Bakterien und Schimmel bilden können. Samen, Keimlinge und Sprossen müssen bis zur Ernte täglich unter fließendem kaltem Wasser gründlich abgespült werden. Sie halten sich in einer gut verschlossenen Box im Kühlschrank maximal zwei Tage, schmecken dann aber nicht mehr so gut und verlieren einen großen Teil der Vitamine – am besten also frisch genießen!

Buch-Tipp:
Barbara Rias-Bucher: Keimlinge und Sprossen. Kompakt Ratgeber – Vitamine und Mineralstoffe von der Fensterbank. Mankau Verlag, 1. Aufl. Januar 2017, Klappenbroschur, durchgehend farbig, 11,5 x 16,5 cm, 127 Seiten, 8,99 Euro (D) / 9,20 Euro (A), ISBN 978-3-86374-364-2.

Link-Empfehlungen:
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