Erfolgreich trotz Variabilität und Murphy’s Law

Warum Projekte in Schwierigkeiten geraten

(Bildquelle: VISTEM GmbH & Co. KG)

Mitarbeiter werden mit ihren Aufgaben nicht rechtzeitig fertig, Teile sind teurer als geplant, es gibt mehr Änderungswünsche als erwartet, Ressourcen werden plötzlich für andere Projekte benötigt. Wenigstens eine der drei Faktoren Termin, Budget oder Inhalt ist dadurch gefährdet. Warum fällt es Unternehmen so schwer, zuverlässig zu sein? Was hindert sie daran, Projektlaufzeiten zu verkürzen? Welche Störungen Projekte in Schwierigkeiten bringen und wie Unternehmen am besten mit diesen schädlichen Mechanismen umgehen, weiß Uwe Techt , Autor des Buches “Projects that flow”: “Fragt man Projektmanager danach, warum ihre Projekte unzuverlässig sind oder so lange dauern, erhält man eine Variation der folgenden Aussagen.” Projekte kommen in Schwierigkeiten, weil …
– versprochene Fertigstellungstermine für einzelne Aufgaben nicht eingehalten werden;
– es mehr oder andere Änderungen gibt als erwartet;
– eingeplante Ressourcen (trotz expliziter Absprache) nicht verfügbar sind;
– notwendige Informationen, Spezifikationen, Materialien, Designs, Befugnisse, … fehlen;
– es Auseinandersetzungen um Prioritäten und Ressourcen zwischen Projekten gibt;
– Budgets für einzelne Aufgaben überzogen werden,
– bereits erledigte Aufgaben erneut aufgegriffen werden müssen (Nacharbeit).

“Die Aussagen illustrieren den Umstand, dass Projekte von Variabilität und Murphy”s Law geprägt sind”, so Uwe Techt.

Variabilität
Ein wesentlicher Einflussfaktor auf die Zuverlässigkeit ist die sogenannte Variabilität (Unsicherheit):
– Wie lang ein Vorgang dauert und wie groß der Aufwand sein wird, um eine definierte Leistung zu erbringen, kann man nicht exakt vorhersehen; nur eine unscharfe Schätzung ist möglich.
– Vor dem Projekt – wenn der Plan erstellt wird – weiß man nicht, wie viele Änderungswünsche es geben wird und welche Auswirkungen diese Änderungswünsche auf die Dauer von Vorgängen, den notwendigen Aufwand und die Kosten haben werden.
– Projekte sind jedes Mal “neu”. Daher wird es – auch bei Nutzung hervorragender Planungsmethoden – vorkommen, dass bei der Planung ein Umstand mit signifikanter Auswirkung übersehen und nicht eingeplant wurde.
– Externe Faktoren, auf die Projektmanager keinen Einfluss haben, verzögern den Projektfortschritt: Naturereignisse, Gesetzesänderungen, Genehmigungsbehörden u. a.

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Murphy”s Law
Was schiefgehen kann, geht schief – besonders dann, wenn man es im Verlauf eines Projektes nicht gebrauchen kann. Beispiele:
– Ein Schlüsselmitarbeiter wird gerade dann krank, wenn das wichtigste Projekt von ihm bearbeitet werden soll.
– Maschinen fallen gerade dann aus, wenn sie zwingend in einem Projekt benötigt werden.
– Eine speziell entwickelte und aufwändig angefertigte Komponente wird bei der Montage beschädigt; sie muss neu beschafft werden.

Variabilität und Murphy”s Law erklären, warum es so schwer ist, einen zuvor erstellten Plan einzuhalten bzw. einen Plan zu erstellen, der eingehalten werden kann. Variabilität und Murphy”s Law allein erklären jedoch nicht, warum es so schwer ist, Projekte in sehr viel kürzerer Zeit zu realisieren. Uwe Techt spricht hier eine Warnung aus: “Variabilität und Murphy”s Law sind Tatsachen des Lebens – nicht nur im Projektgeschäft. Projekte werden also nicht dadurch zuverlässiger und schneller, dass Variabilität und Murphy”s Law “verschwinden”. Projekt- und Multiprojektmanagement sind vielmehr dazu da, erfolgreich zu sein, obwohl Variabilität und Murphy”s Law Realität sind und bleiben.” Weitere Infos unter www.projectsflow.de

Uwe Techt ist Geschäftsführer der VISTEM GmbH & Co. KG und gilt als Vorreiter im deutschsprachigen Raum für die Nutzung der Theory of Constraints (TOC) und des Critical Cain Projektmanagements. Als strategischer Denker für grundlegende Verbesserungen und Durchbruchsinnovationen ist der Topmanagement Coach auch gefragt als Speaker und Autor. Zuletzt von ihm erschienen ist das Fachbuch “PROJECTS that FLOW”.

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