Warum Frauen in der Informationstechnologie nach wie vor unterrepräsentiert sind und wie man das ändern kann

Am 8. März ist es wieder soweit – rund um den Globus wird der internationale Frauentag gefeiert. Während Frauen vor hundert Jahren noch für ihr Wahlrecht kämpften, stehen heute Anliegen wie Lohngleichheit und eine höhere Frauenquote, vor allem in Führungspositionen, auf der Agenda.

Ein zukunftsträchtiger Fachbereich, dem es generell an Nachwuchs mangelt, ist der Bereich IT und hier vor allem der Bereich IT-Sicherheit. Bis 2020 werden allein im Teilbereich IT-Security weltweit rund 1,8 Millionen Stellen unbesetzt bleiben. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten liegt in diesem Sektor bei gerade einmal zehn Prozent.
Woran liegt das? Und wie können Unternehmen, Eltern und Schulen das Nachwuchsproblem lösen?

Mangelndes Interesse von Mädchen am Thema IT und unzureichende Förderung an Schulen

Obwohl die IT-Branche Frauen vielversprechende Karrieremöglichkeiten und hohe Gehälter bietet,
entscheidet sich nur ein kleiner Teil der Abiturientinnen für eine Karriere in diesem Fachbereich.

Grund ist, dass bereits vor der bewussten, aktiven Berufswahl Jugendliche ihren Neigungen entsprechend Präferenzen für ihren späteren Beruf ausbilden. Diesen Vorlieben entsprechend wählen sie auch ihre Schulfächer. Untersuchungen zeigen, dass Jungen bereits in der Schule ein stärkeres Interesse an wissenschaftlichen Fächern wie Mathematik oder Informatik zeigen als Mädchen. Dabei werden sie von Lehrkräften, wie eine Studie der ETH Zürich belegt, auch stärker gefördert. Dies schlägt sich quantitativ in der Wahl des Studienfachs und der beruflichen Laufbahn nieder.

Ein Grund für das mangelnde Interesse der Mädchen an MINT-Fächern (und somit einem technischen Beruf) können unter anderem unzureichende Informationen über das Berufsbild sein. Beispielsweise ist der Irrglaube weit verbreitet, dass für eine Karriere im Bereich Cybersicherheit Programmierkenntnisse von Nöten sind. Ebenso hartnäckig halten sich die Annahmen, dass der Berufsalltag in der IT im Allgemeinen nur monotone Aufgaben bietet und “nur etwas für Computer-Genies” ist.

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Sivan Nir, Leiterin des Threat Intelligence Teams im Skybox Research Lab, bemerkt zur geringen Frauenquote in der Cybersicherheitsbranche: “Besonders im Hinblick auf den Mangel an qualifiziertem Fachpersonal ist es schade, dass die Zahl der Frauen im Bereich Cybersecurity so gering ist. Dabei ist es eine perfekte Branche für alle: Weil der Fachbereich so neu und dynamisch ist, lebt er von Vielfalt. Mein Team besteht aus Forschern mit unterschiedlichstem Hintergrund – und genau das macht uns so erfolgreich darin, den Kontext von Cyberbedrohungen zu erforschen und zu verstehen.”

Lehrer und Eltern in der Pflicht

Um also die Frauenquote im Bereich IT-Sicherheit zu steigern, muss das Interesse junger Mädchen an MINT-Fächern geweckt werden – und es braucht mehr weibliche Vorbilder. Denn, ähnlich wie beim Scully-Effekt, steigt das Ansehen der Branche bei Mädchen, die einen weiblichen Arbeitnehmer in diesem Bereich kennengelernt haben, erheblich.

Laut European Schoolnet kommt Schulen dabei eine tragende Rolle zu, die Vorzüge der IT- wie spannende und vielseitige Aufgaben – zu vermitteln und Vorurteile abzubauen. Eltern verfügen oft nicht über ausreichende Informationen, um Kinder bei der Berufswahl zu unterstützen. Aus diesem Grund ist auch hier Aufklärungsarbeit von Seiten der Schule notwendig.

Wertvoller Beitrag von Unternehmen

Auf Unternehmensseite können Kampagnen und Initiativen dabei helfen, gezielt dem weiblichen Nachwuchs Entwicklungsmöglichkeiten aufzuzeigen, Mädchen zu fördern und Talente für die IT-Branche zu rekrutieren. Beispielsweise bietet der sogenannte Girls” Day Schülerinnen die Möglichkeit, technische Unternehmen kennenzulernen und sich näher über entsprechende Berufsbilder zu informieren. So hat Apple ein Zeichen gesetzt, indem es mit der Non-Profit-Organisation “Girls Who Code” das Ziel verfolgt, Programmier-Clubs für Mädchen zu gründen und so deren Interesse an IT-Themen zu wecken.

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Es besteht in jedem Fall starker Nachholbedarf, wenn es darum geht, Frauen für die IT-Branche zu begeistern – vielleicht dient der diesjährige Weltfrauentag als Gelegenheit für weitere Initiativen auf Unternehmensseite und in Schulen.

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