Der Konsum von Tabak ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung des Mundhöhlenkarzinoms. Ebenso ist bei Rauchern das Risiko für die Entstehung einer Parodontitis deutlich erhöht.

Das Rauchen aufzugeben, tut der Gesundheit in vielerlei Hinsicht gut. Unter dem Motto „Sag ja zum Rauchverzicht“ findet am 31. Mai der Weltnichtrauchertag 2021 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) statt.

Mit der Kampagne „Commit to Quit“ („Sag ja zum Rauchverzicht“) will die WHO weltweit 100 Mio. Menschen dabei unterstützen, mit dem Rauchen aufzuhören. Eine neue Initiative soll den Zugang zum Rauchverzicht unter anderem durch frei zugängliche digitale Beratungsangebote für Raucher erleichtern. „Rauchen schädigt nicht nur die Lunge und das Herz-Kreislauf-System, sondern auch Zahnfleisch und Zähne“, erläutert Dirk Kropp, Geschäftsführer der Initiative proDente e.V. „Rauchverzicht wirkt sich somit positiv auf die Gesundheit in vielen Bereichen des Körpers aus.“

Rauchen und Dampfen kann Zellen schädigen

Gesunde Mundschleimhaut ist glatt, blass-rosa und weich. Raue, verdickte, verhärtete, eingezogene oder farblich veränderte Stellen wie weiße oder rote Flecken aber auch Geschwüre im Mund sind beobachtungspflichtig. Nikotinkonsum kann Veränderungen wie eine Leukoplakie hervorrufen. Das sind weiße Stellen auf der Mundschleimhaut. Diese gelten als ein möglicher Ausgangspunkt für die Entstehung von Krebs in der Mundhöhle. Daher sollte der Zahnarzt jede Veränderung im Mund, die länger als zwei Wochen besteht, abklären auch wenn sie nicht schmerzt. Denn gerade die schmerzfreien Veränderungen sind gefährlich, weil der Patient sie kaum bemerkt. Die zweimal jährlich empfohlenen Routineuntersuchungen beim Zahnarzt sind nicht nur für gesunde Zähne und Zahnfleisch wichtig, sondern auch für die Früherkennung von Mundhöhlenkrebs. So kann der Zahnarzt Veränderungen der Mundschleimhaut in der Mundhöhle frühzeitig erkennen. Denn etwa 5 Prozent aller bösartigen Tumore betreffen die Mundhöhle. Bei Männern ist Mundhöhlenkrebs sogar die siebthäufigste Krebsart. Verschiedene Fachgesellschaften haben kürzlich die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie des Mundhöhlenkarzinoms aktualisiert. Sie sehen Tabakkonsum als einen wesentlichen Risikofaktor für die Entwicklung des Mundhöhlenkarzinoms. Aber auch der Dampf einiger E-Zigaretten enthält krebserregende Stoffe. Ebenso können die Aromen je nach Sorte zu Zellschädigungen beitragen. Tabakerhitzer setzen ebenfalls Aerosole frei, die verschiedene Schadstoffe enthalten – darunter auch krebserregende.

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Rauchen erhöht Risiko für Parodontitis

Durch Rauchen herkömmlicher Zigaretten erhöht sich das Risiko für eine Parodontitis, also für eine Entzündung des zahnumgebenden Gewebes, um das Vier- bis Sechsfache. Unbehandelt kann sie zum Verlust des Zahns führen. Das Nervengift Nikotin verengt die feinen Blutgefäße des Zahnfleischs. Das Zahnfleisch im Mund ist nicht mehr normal durchblutet und Abwehrmechanismen des Körpers gegen mögliche Entzündungen sind herabgesetzt. Zahnfleischbluten als wichtiges Signal für eine Parodontitis bleibt aus. Die Raucher bemerken eine Parodontitis daher meist erst spät. Raucher verlieren insgesamt häufiger Zähne als Folge einer Parodontitis als Menschen, die nicht rauchen. Zudem verschlechtert Rauchen auch den Therapieerfolg einer Parodontitis. Es lohnt sich also, auch bei einer vorhandenen Parodontitis das Rauchen aufzugeben.

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