Sitzzeiten unterbrechen und reduzieren
sup.- Langes Sitzen hat negative Auswirkungen auf die Gesundheit. Und dieser Effekt lässt sich nur partiell durch regelmäßigen Ausgleichssport kompensieren. Vielsitzen (zwischen vier und elf Stunden täglich) ist laut einer aktuellen Metaanalyse von Wissenschaftlern der Universität Toronto ein eigenständiger Risikofaktor, insbesondere für die Entwicklung von Diabetes (91 Prozent) wie auch für Herz-Kreislauf- (14 Prozent) und Krebs-Erkrankungen (13 Prozent). Die Ergebnisse der Auswertungen von 41 Studien zu diesem Thema sind eindeutig: Dauersitzen macht krank. Die kanadischen Forscher regen deshalb an, dass bei Gesundheitsprogrammen neben der Förderung von körperlicher Aktivität auch Strategien entwickelt werden müssten, die sich ausdrücklich gegen das weit verbreitete Sitzen richten.
Diesen Appell sollten sich unbedingt auch Eltern zu Herzen nehmen. Laut der europäischen HELENA-Studie verbringen Kinder und Jugendliche heute durchschnittlich 9,1 Stunden pro Tag im Sitzen. Das entspricht rund 70 Prozent ihrer Wachzeit. “Neue Erkenntnisse zeigen, dass neben allgemeiner Inaktivität auch langes ununterbrochenes Sitzen einen zusätzlichen Risikofaktor darstellt, selbst wenn man sich sonst viel bewegt”, warnt Prof. Gerhard Huber (Institut für Sport und Sportwissenschaft der Universität Heidelberg). Dieser Sitz-Trend begünstigt schon bei Kids Probleme wie Übergewicht, Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen sowie Defizite bei der Herausbildung von motorischen Fähigkeiten. Für eine Reduzierung und Unterbrechung der Sitzzeiten (wenigstens alle 20 Minuten) zu sorgen, die Kids vor allem vor Online-Medien verbringen, sollte Eltern deshalb ein genauso wichtiges Anliegen sein, wie generell einen bewegungsfreudigen Alltag zu fördern. Tipps und Anregungen für einen gesunden Lebensstil mit altersadäquatem Bewegungsniveau und ausgewogener, abwechslungsreicher Ernährung ohne einseitige Verbote bietet z. B. das von Experten konzipierte Ratgeber-Portal www.komm-in-schwung.de , das von der Plattform Ernährung und Bewegung (peb) empfohlen wird.
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