Vorliebe für Süßes ist angeboren

Zucker sorgt für ein positives Lebensgefühl

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sup.- Sie lieben den angenehmen Geschmack von Zucker, belohnen sich öfter mal mit etwas Süßem und greifen gerade in den dunklen Wintermonaten gerne zu Plätzchen, Schokolade oder Kuchen? Dann befinden Sie sich in guter Gesellschaft und brauchen sich keineswegs Sorgen zu machen. Auch wenn es seit vielen Jahren immer wieder behauptet wird: Fakt ist, Zucker macht weder süchtig noch dick. Menschen haben vielmehr eine angeborene Vorliebe für Süßes und deshalb meist ein Leben lang ein natürliches Verlangen nach Zucker und gezuckerten Nahrungsmitteln. Mit krankhafter Sucht hat dieses Bedürfnis überhaupt nichts zu tun. Mittlerweile sind die Verbraucher jedoch durch die zahlreichen selbsternannten Ernährungsaufklärer so verunsichert, dass laut dem aktuellen Insa-Meinungstrend inzwischen rund 60 Prozent der Bundesbürger glauben, dass der Genuss von Zucker genauso süchtig machen kann wie der Konsum von Alkohol oder Nikotin. Diese wissenschaftlich vollkommen unhaltbare Annahme geht auf Berichterstattungen zurück, die sich letztendlich alle auf eine Studie mit Ratten beziehen, bei der sich angeblich ein Beweis für eine Zucker-Abhängigkeit gezeigt hatte. Ratten sind jedoch genetisch mit dem Menschen nicht annähernd vergleichbar. Das Experiment mit den Nagetieren hatte zudem aufgrund seiner Einseitigkeit keinerlei Bezug zu den Ernährungsgewohnheiten von Menschen.

Seit langem bekannt ist hingegen, dass Zucker bei Menschen auf das Belohnungszentrum im Gehirn wirkt und deshalb für ein positives Lebensgefühl sorgt. Diesen Effekt hat Zucker gemeinsam z. B. mit der Sonne und mit sportlicher Betätigung. Alle eint nämlich, dass sie die Bildung des Nervenbotenstoffs Serotonin anregen. Deshalb ist unser Verlangen nach Süßem in den dunklen Wintermonaten auch höher als im Sommer, weil wir dann mangels Lichts das Bedürfnis zur Serotonin-Bildung durch vermehrten Konsum von Zucker kompensieren. Dieser Wunsch hat aber nichts mit Sucht zu tun, es sei denn, man meint damit die körpereigene Glücksdroge Serotonin. “Aber sich mit der Ernährung gut zu fühlen oder sie gar zu genießen, scheint heute verdächtig geworden zu sein”, mutmaßt der Wirtschaftspublizist Detlef Brendel, Co-Autor des lesenswerten Buches ” Die Zucker-Lüge” (Ludwig-Verlag). Ernährungsideologen teilen Lebensmittel gerne in gesund bzw. ungesund und damit gleichzeitig in die moralische Kategorie gut bzw. böse ein. Die natürliche Vorliebe des Menschen für wohlschmeckenden Zucker gerät vor diesem Hintergrund eines durch Verzicht geprägten Ernährungsweltbilds unter Generalverdacht. “Ernährung ist kein Zuckerschlecken. Sie ist zu einem Kriegsschauplatz von angeblich diätbewussten Trendsettern, Verzichtsextremisten, nahrungsmittelorientierten Moralaposteln und vor allem von Geschäftemachern geworden”, warnt Detlef Brendel. Anliegen seines Buches ist es, die Verbraucher aufzuklären, zu informieren und ihnen Sicherheit zu geben, “solange der Genuss in diesem Land noch nicht zum Straftatbestand erklärt wird”.

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