Zweiter Kongresstag in Saarbrücken mit den Themen Kultur, Pflegereform und Migration

(Mynewsdesk) Saarbrücken, 30. September 2016. Am zweiten Tag des 9. Kongresses der Deutschen Alzheimer Gesellschaft (DAlzG) in Saarbrücken diskutieren die über 750 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zahlreichen Veranstaltungen zu vielfältigen Themen.

Ein wichtiges Thema war die wachsende Zahl von Demenzkranken mit Migrationshintergrund. Dr. Josef Bura (Hamburg) stellte eine besondere Wohngemeinschaft speziell für demenzkranke Menschen mit türkischem Migrationshintergrund vor. In der Wohngemeinschaft leben zehn Menschen mit Demenz. Ihr Alltag orientiert sich an ihren Lebensgewohnheiten, angefangen bei der türkischen Sprache, über das türkische Essen bis hin zum gemeinsamen Feiern der kulturell bedeutsamen Feiertage.

Ute Hauser (Stuttgart) berichtete über die Entwicklung eines „Interkulturellen Demenzkoffers für Pflegeeinrichtungen“. Er wird einerseits Materialien aus den jeweiligen Herkunftsländern für die Beschäftigung von Demenzkranken mit Migrationshintergrund enthalten, darüber hinaus aber auch Informationsmaterialien über die Länder und Kulturen für die Pflegekräfte sowie muttersprachliche Informationen für die Angehörigen. Doch das Projekt will Pflegeeinrichtungen grundsätzlich sensibilisieren: „Die Einrichtungen müssen wissen, was interkulturelle Öffnung bedeutet und wo sie damit hin wollen.“

Saskia Weiß (Berlin) stellte die bundesweite Initiative „Demenz Partner“ vor. In 90 -minütigen Kursen werden die wichtigsten Informationen über Demenzerkrankungen und den Umgang mit den Betroffenen vermittelt. Interessierte können sich über die Internetseite www.demenz-partner.de informieren. Materialien für die Referierenden und die Teilnehmenden werden kostenlos zur Verfügung gestellt. In Japan wurde bereits vor einigen Jahren eine landesweite Bewegung angestoßen, mit der bisher schon fast sechs Millionen Menschen zum Thema Demenz geschult wurden. Darüber und über die Versorgung von Menschen mit Demenz in Japan berichtete Wienke Jacobsen (Norderstedt). Beispielhaft ist dort eine intensive Unterstützung der Betroffenen durch Ergotherapeuten, die dabei helfen den Alltag so selbstständig wie möglich zu gestalten.

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Auf großes Interesse stieß das Symposium zu den Pflegestärkungsgesetzen. Bärbel Schönhof (Bochum), Ralf Labinsky (Norderstedt) und Sabine Jansen (Berlin) stellten den neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff, die fünf Pflegegrade mit ihren Leistungen sowie das neue Begutachtungsinstrument und einige der sonstigen zahlreichen Änderungen in der Pflegeversicherung ab 2017 vor. In der Diskussion wurde begrüßt, dass Menschen mit Demenz im Rahmen der Pflegeversicherung Menschen mit körperlichem Pflegebedarf gleichgestellt werden. Doch es gibt noch zahlreiche Unsicherheiten, was die Umsetzung der Reform angeht. Das betrifft etwa die Rahmenbedingungen für die Angebote zur Unterstützung im Alltag .

Es fanden weitere Symposien u.a. zu den Themen Frontotemporale Demenz, Demenz im Krankenhaus sowie Kunst und Theater statt. Dort berichteten zum Beispiel Alice Fröhlich und Erpho Bell (Bremerhaven) über ihr Projekt „Über Schiffe gehen – ein Theaterprojekt mit Menschen mit Demenz“. Hier waren sechs Menschen mit einer fortgeschrittenen Demenz die Hauptakteure. Für Theatermacher Erpho Bell eine Möglichkeit, das Thema Demenz einer breiteren Öffentlichkeit näher zu bringen.

Am Freitag folgt die Schlussveranstaltung des Kongresses. Dort wird Prof. Andreas Kruse „Für einen würdevollen Umgang mit Demenz“ plädieren und sich dabei selbst am Klavier begleiten. Außerdem werden verdiente Ehrenamtliche geehrt und die Forschungsförderung der Deutschen Alzheimer Gesellschaft vergeben.

Kongressprogramm und Informationen www.demenz-kongress.de

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Veranstaltungsort: Congresshalle Saarbrücken, Hafenstraße 12, 66111 Saarbrücken

Pressebüro: Foyer Ost, Telefon 0681 – 418 08 84

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Heute leben in Deutschland etwa 1,6 Millionen Menschen mit Demenzerkrankungen. Ungefähr zwei Drittel davon leiden an der Alzheimer-Demenz. Ihre Zahl wird bis 2050 auf 3 Millionen steigen, sofern kein Durchbruch in der Therapie gelingt.

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Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. Selbsthilfe Demenz ist der Bundesverband von derzeit 136 regionalen Alzheimer-Gesellschaften, Angehörigengruppen und Landesverbänden. Sie nimmt zentrale Aufgaben wahr, gibt zahlreiche Broschüren heraus, organisiert Tagungen und Kongresse und unterhält das bundesweite Alzheimer-Telefon mit der Service-Nummer 01803 171017 (9 Cent pro Minute aus dem deutschen Festnetz) oder 030 / 259 37 95-14 (Festnetztarif).

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